Konzeptionelle Standards für gute Gebäude
Konzeptionelle Standards verlagern wichtige Grundlagen von Projekten wieder zurück auf den Bauherren. So reduzieren Sie Unsicherheiten und Risiken im Projekt. Als Leitplanken stärken Standards die Rolle des Bauherrn – und starke Bauherren bauen gute Gebäude!
Zehn Empfehlungen für starke Bauherren
1. Starke Bauherren: Ihre Standardvorgaben sind die vorrangige Aufgabenstellung für die Planung.
2. Beweislastumkehr: Abweichungen nur nach Nachweis und mit Zustimmung des Bauherrn.
3. Raumstandards: Erprobte Lösungen für Komfort, Luftqualität, Tageslicht, Beleuchtung, Sonnenschutz.
4. Gebäudehülle: Verbindliche Anforderungen an Bauteile von der Bodenplatte bis zum Dach.
5. Wärmeversorgung: Fernwärme oder Wärmepumpe; Abweichungen nur mit Zustimmung.
6. Stromversorgung: Netzanschluss und maximal mögliche PV-Installation auf dem Dach.
7. Gebäudeautomation: Internetfähigkeit für Zentralen und relevante Komponenten sicherstellen.
8. Materialien: Nachhaltige Baustoffe mit geringem GWP favorisieren. Keine Tiefgaragen.
9. Qualitätssicherung: Technisches Monitoring nach AMEV 158 von der Planung bis in den Betrieb.
10. Klimaschutz: Aktueller Ausweis des Indikators THG-Emissionen für Bau und Betrieb in [kg/m²a].
1. Starke Bauherren: Ihre Standardvorgaben sind die vorrangige Aufgabenstellung für die Planung.
2. Beweislastumkehr: Abweichungen nur nach Nachweis und mit Zustimmung des Bauherrn.
3. Raumstandards: Erprobte Lösungen für Komfort, Luftqualität, Tageslicht, Beleuchtung, Sonnenschutz.
4. Gebäudehülle: Verbindliche Anforderungen an Bauteile von der Bodenplatte bis zum Dach.
5. Wärmeversorgung: Fernwärme oder Wärmepumpe; Abweichungen nur mit Zustimmung.
6. Stromversorgung: Netzanschluss und maximal mögliche PV-Installation auf dem Dach.
7. Gebäudeautomation: Internetfähigkeit für Zentralen und relevante Komponenten sicherstellen.
8. Materialien: Nachhaltige Baustoffe mit geringem GWP favorisieren. Keine Tiefgaragen.
9. Qualitätssicherung: Technisches Monitoring nach AMEV 158 von der Planung bis in den Betrieb.
10. Klimaschutz: Aktueller Ausweis des Indikators THG-Emissionen für Bau und Betrieb in [kg/m²a].
Sie geben die Standards vor
Ihre Standardvorgaben sind die vorrangige Aufgabenstellung für die Planung. Gute Gebäude gelingen, wenn Sie als Bauherr konkrete Konzepte für ihre Projekte vorgeben und auch deren Umsetzung im Projektverlauf einfordern. Denn nach 30 Jahren integraler Planung stehen gute und bewährte Lösungen für die meisten Bauaufgaben als Standardkonzepte zur Verfügung.
Die Beweislast liegt bei der Fachplanung
Als starke Bauherr denken Sie über das einzelne Projekte hinaus und erreichen so technisch einheitlichen Gebäudebestand zu erreichen. Deshalb haben Ihre konzeptionellen Vorgaben immer Vorrang vor individuellen Vorschlägen. Stellen Sie eindeutig klar, dass Sie Abweichungen vom Standard ausschließlich dann zustimmen, wenn das entsprechende Konzept nachweislich nicht umgesetzt werden kann, zum Beispiel aus Gründen des Brand- oder Denkmalschutzes.
Setzen Sie auf bewährte Raumkonzepte bei Luftqualität, Tageslicht, Beleuchtung, Sonnenschutz
Für die meisten Räume gibt es gute und nachhaltige technische Konzepte. Thermischer Komfort, Heizung, Kühlung, Lüftung, Beleuchtung usw. müssen nicht für jedes Büro, Klassen- oder Besprechungszimmer neu entwickelt werden. Bestehen Sie auf der die Anwendung bewährter Lösungen und begleiten Sie so Ihre Projekte effektiver.
Vermeiden Sie unnötig aufwendige Berechnungsprozesse für die Gebäudehülle
Lange war die perfekte Auslegung der Gebäudehülle Gegenstand komplexer Berechnungen. Im Zuge der fortschreitenden Optimierung haben sich die erforderlichen Qualitäten immer weiter angeglichen, so dass heute eine pauschale Festlegung von Dämmstärken, Materialien und Verglasungen möglich ist und aufwändige Rechenverfahren überflüssig sind.
Setzen Sie auf zukunftsfähige Wärmeversorgung
Die fossile Wärmeversorgung ist beendet. Wärmeversorgung erfolgt künftig über Fernwärme oder Wärmepumpen, für Trinkwarmwasser auch direkt elektrisch.
Maximale Solarisierung für wirtschaftliche Stromversorgung
Entscheiden Sie sich bei Ihren Projekten für die maximale Nutzung der Dachflächen zur Stromerzeugung aus PV-Anlagen parallel zum Netzanschluss – und damit für eine nachhaltige und wirtschaftliche Stromversorgung.
Entscheiden Sie sich für transparente Konzepte bei der Gebäudeautomation
Die internetbasierte Gebäudeautomation dient dem energieeffizienten, komfortgerechten und wirtschaftlichen Betrieb von Gebäuden. Dafür stehen bewährte technikextensive Konzepte zur Verfügung, die auch für Nichtfachleute transparent und nachvollziehbar sind. Geben Sie diesen Lösungen den Vorzug vor nur schwer zu überblickenden Hightech-Konzepten.
Nachhaltige Baustoffe wählen
Als starker Bauherr haben Sie es in der Hand, die Verwendung von Baustoffe mit geringem Treibhausgaspotential vorzugeben. Dabei können Sie aus einer Vielzahl nachhaltige Materialien und Produkte wählen. Auch hier geben Ihnen die standardisierten Konzepte Entscheidungshilfe, indem sie sowohl zur Anwendung ausgeschlossene als auch empfehlenswerte Materialien definieren.
Qualitätssicherung für den funktionsgerechten Betrieb
Der CO2-neutrale Gebäudebestand kann nur erreicht werden, wenn sämtliche Maßnahmen bei Neubau und Sanierung so umgesetzt werden, dass die vorgegebenen Ziele im Betrieb auch tatsächlich erreicht werden. Bestehen Sie deshalb auf einem datenbasierte Technischen Monitoring nach AMEV-Empfehlung 158, ergänzt nach Bedarf um die Prüfung von Planungen und der Ausführung vor Ort.
Messbarer Klimaschutz
Verpflichten Sie Ihre Auftragnehmer zu Erfassung und Ausweisung der Treibhausgasemissionen für Bau und Bestand. Messen ist Pflicht, Effizienz ohne Transparenz gibt es nicht.
Beispiele
Beispiel Unterrichtsraum
- Robuste Konzepte für Heizung, Beleuchtung und Sonnenschutz
- Drei Lüftungskonzepte als Optionen: Fenster, mechanisch zentral, mechanisch dezentral
- Übersichtliche Anforderungen an die Automation
Beispiel Wärmeversorgung
- Wenn Fernwärmeanschluss nicht möglich und geringer Warmwasserbedarf, dann Standard-Hydraulik mit Niedertemperaturwärmepumpe
- Digitales Qualitätsmanagement durch Schnittstellen und Datenpunkte nach AMEV-Empfehlung 158